Besuchen Sie die St. Gangolfskapelle in einem virtuellen Rundgang. Klicken Sie hier oder auf das Bild. Mit freundlicher Genehmigung des Ingenieurbüros Michael Pook.

Legende von St. Gangolf

Die St. Gangolfskapelle war ursprünglich die Dorfkirche des vermutlich um 1600 aufgegebenen Ortes Deitingen. Sie ist dem Heiligen Gangolf geweiht. Er war ein Adliger und lebte im 8. Jahrhundert in Burgund. Der Legende nach beging Gangolfs Ehefrau während seiner Abwesenheit Ehebruch. Gangolf überführte sie der Tat durch ein Gottesurteil. Sie musste einen Stein aus einem Brunnen holen. Sobald sie ihren Arm in das Wasser getaucht hatte, war dieser bis auf die Knochen verbrannt. Gangolf verließ sie und zog sich auf entfernt liegende Besitztümer zurück, um nach den Werten der christlichen Liebe zu leben. Dort wurde er 763 vom Ehebrecher ermordet. Die Legende ist auf den Seitenflügeln des Hauptaltars dargestellt. Kirchenpatron Gangolf wird als Schutzherr von Quellen und als Patron von Reitern, Pferden, Hausvieh und einer guten Ehe verehrt. 

Quelle

Oberhalb der Gangolfskapelle entspringt eine Quelle. Das Wasser sammelt sich im Brunnen zu deren Fuße. Die Quelle wird als heilkräftig angesehen und wird seit Jahrhunderten zur Heilung von Mensch und Tier aufgesucht.

 


Baugeschichte

Die Kapelle ist ein romanisch-gotischer Kirchenbau. Sie wurde erstmals 1276 urkundlich erwähnt. Der älteste Teil der Kirche ist der romanische Turm (um 1211-1214);Chor(1288) und Kirchenschiff(1298) sind der Gotik zu zurechnen.

 

Der dreigeschossige Turm ist der älteste Teil der Kirche und wird auf 1211-1214 datiert. Die Glockenstube verfügt über ein Glocke aus dem 13. Jahrhundert.


Romanische Eingangstür

Der Zugang zur Kirche erfolgt durch das mit Hufeisen als Votivgaben geschmückte romanische Portal an der Südseite des Turms. Das Turmuntergeschoss ist von einem Kreuzgewölbe überspannt.


Kirchenschiff und Chor

Das Kirchenschiff und der Chor mit seinem Kreuzgewölbe stammen aus der Zeit des 13. Jahrhunderts und sind der Gotik zu zurechnen. Die hölzerne Empore wurde um 1400 eingezogen.



Fresken

Im Altarraum und im Nebenchor befinden sich zahlreiche historische Wandmalereien. Die einheitliche Ausmalung des Chors ist zwischen 1300 bis 1350 entstanden, die weiteren Malereien bis 1500.

Das Jüngste Gericht

In den Gewölbekappen des Chors ist das Jüngste Gericht mit dem Weltenrichter, flankiert von Johannes dem Täufer, Gottesmutter und Engeln mit Schwertern sowie die Apostel zu sehen. 


Krönung der Gläubigen

An den Wänden finden sich Darstellungen des Fegefeuers sowie einer Krönung. Erste Sichtweise: Der Christkönig krönt zwei Gläubige; zweite Sichtweise: Segnung zweier Pilger durch den Apostel Jakobus.


Märtyrerszenen

Außerdem ist im Chor ein umfangreicher Zyklus mit Märtyrerdarstellungen zu sehen


Gangolfsaltar

Der spätgotische Hochaltar der Kirche ist auf 1501 datiert. Im Mittelschrein stehen drei Figuren: St. Gangolf, Hl. Sebastian und Hl. Martin. Die Innenseiten der Altarflügel zeigen die Gangolfslegende.


Liebfrauenaltar

Der Liebfrauenaltar ist von 1393, die Figuren von 1460 bis 1470. Die Figuren sind Maria mit dem Kind, Johannes der Täufer und Johannes der Evangelist.



Figuren

Die Terrakottafiguren von 1410-1420 zeigen Jesus inmitten der zwölf Apostel. Zur Ausstattung der Kapelle gehört außerdem eine aus Ton gefertigte Pietà, die Figur des Hl. Vitus, die Johannesschüssel sowie die mit floralen Flachschnitzereien verzierte Kanzel aus der Zeit der Spätgotik.


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Flyer der Wallfahrtskapelle St. Gangolf
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